16.5.2024: Einführung des 11. Pflichtschuljahres

Zum Schuljahr 2024/2025 plant der Berliner Senat die stufenweise Einführung eines 11. Pflichtschuljahrs für alle Jugendlichen, die nach Beendigung der allgemeinen Schulpflicht in kein Ausbildungsverhältnis übergehen. Begründet wird die Einführung mit der nicht ausreichenden beruflichen Orientierung vieler Jugendlicher nach dem 10. Schuljahr (obwohl doch berufliche Orientierung auch bislang Aufgabe der allgemeinbildenden Schule war) und der Tatsache, dass mehrere Tausend Jugendliche nach dem 10. Schuljahr derzeit weder in eine Ausbildung noch in den Übergangssektor einmünden; das zusätzliche Schuljahr solle Jugendliche beim Übergang in das
Berufsleben unterstützen und ihren anschließenden Übergang in Ausbildung absichern. Wie muss das vorgesehene 11. Pflichtschuljahr ausgestaltet werden, um die skizzierte Reformrichtung zu unterstützen und nicht als zusätzliche Warteschleife gar Teil eines verfestigten Übergangssektors zu werden?
Aus dem zuvor Dargelegten ergibt sich nach unserer Überzeugung zwingend, dass Curricula des 11. Pflichtschuljahrs für diejenigen Jugendlichen, die sich nach dem 10. Schuljahr erfolglos um eine Ausbildung bemüht haben, folgenden Anforderungen entsprechen sollten: Sie sollten nicht allgemein-schulisch sein und auch nicht versuchen, die Berufsorientierung in der Sekundarstufe I zu ersetzen (dort muss sie – massiv verbessert – bleiben), sondern stringent als Schritt zu einem Berufsabschluss ausgestaltet sein. Als Träger kommen damit nur berufliche Schulen / Oberstufenzentren oder private Berufsbildungsdienstleister in Frage.

Hierüber diskutieren am 15. Mai 2024 / 18 bis 20 Uhr im Lette Verein Berlin – Viktoria Luisa-Platz 6 – 10777 Berlin

  • Katharina Günther-Wünsch (Senatorin für Bildung, Jugend und Familie)
  • Roland Rahmig (Vorsitzender der Vereinigung der Leitungen berufsbildender Schulen Berlin)
  • Birgit Kruse komm. Leitung Geschäftsbereich Übergang Schule-Beruf der Freien Hansestadt Hamburg
  • Nele Techen (stellv. Vorsitzende des DGB-Landesbezirks Berlin-Brandenburg)
  • Thoralf Marks  Berufs-, Schul- und Ausbildungspolitik der Unternehmensverbände Berlin Brandenburg  

Moderation:

Prof. Dr. Bernd Reissert (berliner wirtschaftsgespräche)